Plan für die Zukunft der FCI

Mit etwas mehr als einem Jahrhundert Verbandsgeschichte im Rücken, steht der FCI eine viel versprechende Zukunft bevor. Ich glaube an diese Zukunft, ich glaube an die FCI und ich bin mir sicher, dass wir in unserem Innern wissen, dass der FCI das Beste erst noch bevorsteht.

Ich habe eine Vision von der Rolle, die die FCI in Zukunft für jedes Mitgliedsland, für jeden Züchter, für jeden Wettbewerber und für jeden Hundehalter einnehmen soll. Ich sehe die FCI als eine Organisation an vorderster Front an, die tonangebend für die Diskussion in der internationalen Gemeinschaft der Hundeverbände ist, Aufgeschlossenheit in einer Atmosphäre des intellektuellen Dialogs an den Tag legt und als eine internationale Marke, die im besten Interesse der Hunde und ihrer Besitzer weltweit handelt.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Weltweite Eintragungszahlen – von den Top 30 bis zu gefährdeten Rassen

Eine neue Studie der weltweiten Eintragungszahlen von Hunden hat ergeben, dass der Labrador Retriever die am weitesten verbreitete Rasse der Welt ist, gefolgt vom Deutschen Schäferhund und dem Pudel (alle Größen). Für die beliebtesten Rassen beläuft sich die Zahl der weltweiten Eintragungen pro Jahr auf zehntausende und für ein paar glückliche sogar auf über einhunderttausend. Am anderen Ende dieser Liste gibt es jedoch zahlreiche Rassen, die Schwierigkeiten haben, die Einhundertmarke der Eintragungen pro Jahr zu übertreffen. Die Züchter von knapp 30 % der FCI-Rassen stehen vor der Herausforderung, die genetische Nachhaltigkeit der Populationen zu erhalten, während sie innerhalb sehr kleiner Populationen züchten.

Die Umfrage

Im Herbst 2012 wurde die schwedische Ausstellungsrichterin Catherina Hasselgren vom Svenska Kennelklubben (der Schwedische Kynologenverband) beauftragt, eine Studie zum weltweiten Gesamtbestand von Hunden unterschiedlicher Rassen durchzuführen. Hundeverbände in 37 Ländern wurden angeschrieben und gebeten, ihre Eintragungsdaten zu übermitteln. Ende Januar 2013 hatten 25 Länder auf die Anfrage geantwortet und die Gesamtanzahl der Hunde in den Umfrageantworten belief sich auf über zwei Millionen Individuen.

Das dadurch gewonnene Material besteht aus einer großen Datenmenge, die für unterschiedliche Situationen von Interesse sein könnte. Am wichtigsten ist, dass sie einen Einblick in die Verteilung der Rassen in der Welt und die Gesamtzahl der Eintragungen für die unterschiedlichen Rassen ermöglicht.

Auch wenn die Daten nur einen begrenzten Einblick zulassen (mehr zu den Ursachen dafür weiter unten), können doch einige interessante Schlussfolgerungen abgeleitet werden.

Vor der genaueren Analyse der Daten jedoch zuerst ein Blick auf einige allgemeine Statistiken aus dem Material, wie die Gesamtsummen und die Liste der beliebtesten Rassen weltweit, basierend auf den Eintragungen der Hundeverbände.

Allgemeine Statistiken:

Gesamtanzahl der Rassen 293 Rassen
Gesamtanzahl der Hunde 2.276.864 Hunde

Top dreißig der FCI-Rassen weltweit:

Die Lage der kleinen Rassen

Mithilfe der Daten können Informationen über viele unterschiedliche Aspekte der weltweit eingetragenen Hunde gewonnen werden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei natürlich die Lage der kleinen Rassen (in Bezug auf die Eintragungszahlen). 51 FCI-Rassen verzeichnen in der Datensammlung beispielsweise weniger als 100 weltweite Eintragungen pro Jahr. Dieser Anteil entspricht 17 % der Rassen. Auffällig ist auch, dass einige Rassen überhaupt keine Eintragungen haben. Die jährliche Eintragung von 100 Hunden einer Rasse würde in einem Land als eine kleine Anzahl angesehen werden, um die Populationsgröße beizubehalten und den Inzuchtkoeffizienten auf einem akzeptablen Niveau zu halten. In dieser Datensammlung gibt es Rassen, die eine solch geringe Anzahl auf weltweiter Ebene verzeichnen. Diese Rassen stehen vor extremen Schwierigkeiten, um das Inzuchtniveau beim Deckakt, sowie die Population als Ganzes, auf einem akzeptablen Niveau zu halten, da die begrenzte Anzahl des Zuchttierbestands auf unterschiedliche Kontinente verteilt sein kann. Man könnte argumentieren, dass es vielleicht große Bestände dieser Rassen in Ländern gibt, die keine Daten übermittelt haben. Ferner besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Rasse zu denen gehört, die mit einer eng verwandten ähnlichen Rasse gekreuzt werden darf. Hoffentlich trifft das auf die ganz kleinen Rassen zu. Wenn nicht, sind viele unter ihnen von zahlreichen Inzuchtproblemen, oder sogar vom Aussterben, bedroht.

Um das Ausmaß der zu kleinen weltweiten Populationen gehörenden FCI-Rassen näher zu erläutern, hier noch einige Ergebnisse: 86 Rassen verzeichnen weniger als 200 weltweite Eintragungen pro Jahr. Das bedeutet, dass knapp 30 % aller FCI-Rassen vor der Herausforderung stehen, innerhalb sehr kleiner Populationen zu züchten.

Andererseits ist es eine beruhigende Erkenntnis, dass die Mehrheit der FCI-Rassen, Populationen auf weltweiter Ebene verzeichnen, die, wenn sie in gut durchdachten Zuchtprogrammen verwendet werden, zur langfristigen nachhaltigen Zucht innerhalb einer Population, ihrer jeweiligen Rasse, beitragen können.

Weitere Schlussfolgerungen

Eine weitere offensichtliche Schlussfolgerung, die aus den vorhandenen Daten hervorgeht, ist, wie wichtig die länderübergreifende Zusammenarbeit der Züchter ist. Die Hundezucht ist eine internationale Angelegenheit und das genetische Wohlergehen zahlreicher Rassen hängt davon ab, dass Züchter in unterschiedlichen Ländern, ihren Zuchttierbestand teilen, und somit das Inzuchtniveau des Rassebestands in einem anderen Land verringern.

Um das Überleben sehr kleiner Rassen (in Bezug auf die Eintragungszahlen) für die Zukunft zu sichern, ist es von großer Bedeutung, die mögliche Verwendung eng verwandter Rassen/Varietäten für die Zucht zu untersuchen. Folglich ist es notwendig, die Kreuzungsregulierungen zwischen Rassen und Varietäten weltweit zu standardisieren, um ähnliche Möglichkeiten mittels der Verwendung eng verwandter Rassen/Varietäten zu gewährleisten. Eine Standardisierung dieser Art könnte eine Methode sein, um sicherzustellen, dass Züchter in allen FCI-Ländern die gleichen Möglichkeiten haben, um ihre Zucht unter den gleichen Bedingungen planen und ihren Zuchttierbestand mit Züchtern aus anderen Ländern teilen zu können.

Die Probleme, denen zahlenmäßig kleine Rassen gegenüberstehen, sollten auch bei der Anerkennung neuer Rassen durch die FCI berücksichtigt werden. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die genetische Gesundheit der neuen Rasse langfristig erhalten bleibt? Ist die Anzahl der Ursprungshunde ausreichend, um die Basis einer neuen Rasse zu bilden? Kann die neue Rasse als eine Varietät einer bereits bestehenden Rasse anerkannt werden?

Danksagung

Unser Dank gilt allen Ländern, die so freundlich waren, ihre Daten mit uns zu teilen und somit diesen Artikel erst möglich gemacht haben: Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, die Slowakei, Spanien, Südafrika, Taiwan, die Tschechische Republik, die Ukraine, die USA und das Vereinigte Königreich.

Zum Material

Die Daten

Hundeverbände in 37 Ländern wurden gebeten, ihre Daten mit uns zu teilen. Die Anfragen wurden an FCI-Mitglieder gesendet, mit Ausnahme der Länder ohne ein FCI-Mitglied. Dort wurde die Anfrage an Hundevereine gesendet, die in irgendeiner Form von der FCI anerkannt sind. 25 dieser Verbände sendeten uns Daten in der einen oder anderen Form zu. 23 der antwortenden Länder, schickten Daten von 2011, während die anderen beiden Daten von 2008 bzw. 2009 übermittelten. Ein Land übermittelte alle Eintragungsdaten außer für den Deutschen Schäferhund, diese Zahlen fehlen aus einem Land.

Da die Eintragungsdaten in manchen Ländern als vertraulich angesehen werden, werden die einzelnen Zahlen pro Land nicht veröffentlicht.

Die Daten sind, aus erläuterten Gründen, unzureichend. Mehrere Länder mit großen Eintragungszahlen haben nicht geantwortet. Dennoch glauben wir, dass die vorliegenden Daten einen wertvollen Einblick in die Verteilung der Rassen liefern und einen Hinweis auf die Gesamtsumme der weltweiten Eintragungszahlen für die unterschiedlichen Rassen geben.

Definition des Begriffs „Rasse“

Das Definitionsproblem für den Begriff „Rasse“ wird bei der Arbeit mit Material aus unterschiedlichen Ländern offensichtlich. Der Rassebegriff in diesem Artikel stützt sich auf Hunde, die unter derselben FCI-Nummer eingetragen sind. Dennoch wurden auch Hunde, die unter zwei verschiedenen FCI-Nummern eingetragen sind, als zur selben Rasse gehörig definiert, wenn mindestens eines der antwortenden Länder alle Hunde der unterschiedlichen Varietäten, als zur selben Rasse gehörig eingetragen hat. Zum Beispiel haben einige Länder die Collies nur als „Collie“ (FCI-Nr. 156/296) angegeben und nicht als „Langhaarcollie“ (FCI-Nr. 156) und „Kurzhaarcollie“ (FCI-Nr. 296).

Möchten Sie uns unterstützen?

Alle Länder, die noch keine Eintragungsdaten übermittelt haben, sind herzlichst dazu eingeladen, dies zu tun. Bitte kontaktieren Sie die Autorin (E-Mail: ), wenn Sie uns unterstützen möchten.