Plan für die Zukunft der FCI

Mit etwas mehr als einem Jahrhundert Verbandsgeschichte im Rücken, steht der FCI eine viel versprechende Zukunft bevor. Ich glaube an diese Zukunft, ich glaube an die FCI und ich bin mir sicher, dass wir in unserem Innern wissen, dass der FCI das Beste erst noch bevorsteht.

Ich habe eine Vision von der Rolle, die die FCI in Zukunft für jedes Mitgliedsland, für jeden Züchter, für jeden Wettbewerber und für jeden Hundehalter einnehmen soll. Ich sehe die FCI als eine Organisation an vorderster Front an, die tonangebend für die Diskussion in der internationalen Gemeinschaft der Hundeverbände ist, Aufgeschlossenheit in einer Atmosphäre des intellektuellen Dialogs an den Tag legt und als eine internationale Marke, die im besten Interesse der Hunde und ihrer Besitzer weltweit handelt.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Interview mit Herrn Hans Müller

Wie lange haben Sie die FCI geleitet?

Im Jahre 1983 wurde ich in den Vorstand gewählt und im Jahre 1985 als Präsident der FCI, also war ich 30 bzw. 28 Jahre in diesen Funktionen im Amt.


Wie haben Sie zur Kynologie gefunden? Und wann?

Durch meinen ersten Rassehund im Jahre 1958, eine Hovawart-Hündin, mit der ich dann auch gearbeitet und gezüchtet habe.

© E. Reinsch

Wann haben Sie mit dem Richten begonnen?

Seit 1963 bin ich Ausstellungsrichter, zuerst für Hovawart-Hunde.


Was sind die größten Erfolge in Ihrer Karriere?

Ich habe viele Jahre mit meinen Hunden gearbeitet und Hunde ausgestellt. Hunde in meinem Besitz oder aus meiner Zucht haben auch an Weltausstellungen reüssiert (Rhodesian Ridgeback).


Werden wir Sie weiterhin als Richter sehen oder ziehen Sie sich ganz aus der kynologischen Ausstellungsszene zurück?

Verschwinden aus der kynologischen Szene werde ich bestimmt nicht. Was das Richten anbelangt werde ich aber etwas kürzer treten und weite Destinationen meiden. Geplant habe ich aber nichts Besonderes.


Gibt es ein Projekt, das Sie begonnen und Ihrem Nachfolger zur Vollendung überlassen haben?

Wir haben in den letzten 30 Jahren laufend für das Image der Kynologie gearbeitet und ich denke, dass uns vieles gelungen ist. Mein Nachfolger hat bestimmt eigene Vorstellungen und ich möchte da nicht zu stark intervenieren, schließlich gehört er dem Vorstand auch schon lange an. Pendenzen im eigentlichen Sinne habe ich ihm nicht hinterlassen.


Gibt es etwas, das Sie in naher oder ferner Zukunft gerne verwirklicht sehen würden? Etwas, das noch auf Ihrer Liste stand, das Sie jedoch während Ihrer Tätigkeit als FCI-Präsident nicht angehen konnten?

Vieles ist zurzeit in Bewegung und die FCI ist gefordert, aktiv und wachsam zu bleiben. Immer häufiger versuchen Politiker und Amtsstellen Einfluss zu nehmen. Das gibt mir zu denken. Es scheint mir deshalb wichtig, die Stellung und den Einfluss auf unserem Fachgebiet bewahren zu können und für eine korrekte und transparente Hundezucht einzustehen, wobei dem Wesen und der Gesundheit der Hunde große Beachtung zu schenken ist. Andere wesentliche Pendenzen habe ich meinem Nachfolger, so hoffe ich, nicht hinterlassen.


Sind Sie zuversichtlich in Bezug auf eine erfolgreiche Zukunft für die FCI?

Ich bin grundsätzlich optimistisch und glaube, dass die FCI als wichtigste internationale Organisation der Kynologie ihren Einfluss auch in Zukunft geltend machen wird. Wichtig scheint mir dabei, dass der interne Frieden erhalten bleibt und dass man sich untereinander keine Steine in den Weg legt. Nach wie vor meine ich, dass unsere Mitgliedsverbände starke Landesorganisationen sein sollen, die auch eigene Ziele verfolgen können, welche jedoch nicht gegen die Prinzipien der FCI verstoßen sollen. Die Reglemente der FCI sehe ich in Zukunft noch vermehrt als Rahmengesetze, die den Länderorganisationen den oft notwendigen Spielraum offen lassen.


Herr Müller, im Namen der Leser und aller Hundeliebhaber: Danke für all Ihre Bemühungen zum Wohle der FCI und der Kynologie im Allgemeinen!


Interview von Karl Donvil.