Plan für die Zukunft der FCI

Mit etwas mehr als einem Jahrhundert Verbandsgeschichte im Rücken, steht der FCI eine viel versprechende Zukunft bevor. Ich glaube an diese Zukunft, ich glaube an die FCI und ich bin mir sicher, dass wir in unserem Innern wissen, dass der FCI das Beste erst noch bevorsteht.

Ich habe eine Vision von der Rolle, die die FCI in Zukunft für jedes Mitgliedsland, für jeden Züchter, für jeden Wettbewerber und für jeden Hundehalter einnehmen soll. Ich sehe die FCI als eine Organisation an vorderster Front an, die tonangebend für die Diskussion in der internationalen Gemeinschaft der Hundeverbände ist, Aufgeschlossenheit in einer Atmosphäre des intellektuellen Dialogs an den Tag legt und als eine internationale Marke, die im besten Interesse der Hunde und ihrer Besitzer weltweit handelt.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Interview mit dem neugewählten FCI-Präsidenten

Curriculum vitæ

Rafael de Santiago

Was bedeutet es für Sie, Präsident der FCI zu sein?

Zum Präsidenten der FCI gewählt worden zu sein, ist nicht nur eine Ehre, sondern auch ein Privileg. Schon seit dem Beginn meiner Tätigkeit in der Hundewelt habe ich mich dem Wohlergehen der Hunde gewidmet. Das ist auch während aller dieser Jahre meine Triebfeder gewesen.

Schon als Jugendlicher waren Hunde meine Leidenschaft. Und wenn man seine Tierliebe zu seinem Lebensziel und zu seiner Verpflichtung macht, geschieht das mit 100 % Hingabe. Ich habe dieses Mandat in Demut und Dankbarkeit angenommen. Ich bin davon überzeugt, dass mein Beitrag bedeutungsvoll sein wird, und zwar nicht nur für mich, sondern für alle, die meine Liebe zu den Hunden teilen.


Wie betrachten Sie als Präsident einer Organisation, die 87 Mitglieder aus den fünf Kontinenten zählt, Ihre Aufgabe?

Leiter einer internationalen Organisation von der Bedeutung der FCI zu sein, ist keine leichte Obliegenheit. Kulturelle, politische und geografische Unterschiede können uns trennen, doch unser gemeinsames Engagement für das Wohlergehen der Hunde eint uns. Teamarbeit und Kommunikation sind wichtig, um die Zusammenarbeit unserer Mitglieder untereinander aufrecht zu erhalten.

Durch die Nutzung der modernen Kommunikationsmittel will ich eine offene Kommunikation mit allen Mitgliedsländern sicherstellen. Ich möchte auch Ad-hoc-Ausschüsse für alle Sektionen der FCI einrichten, um Diskussionen über die wichtigen Fragen fortzuführen, die unsere Mitglieder möglicherweise betreffen.


Was sind die größten Risiken und Chancen für die Hunde in der heutigen Gesellschaft?

Die größte Gefahr für die Hunde sind zweifelsfrei hundefeindliche Gesetzgebungen. Solche Anti-Hunde-Gesetzgebungen sind nicht nur ein Angriff auf das Interesse der Hunde und auf deren Wohlergehen, sondern auch auf die Rechte der verantwortungsbewussten Hundeeigentümer. Als Präsident der FCI werde ich allen Mitgliedsorganisationen angesichts dieser Herausforderungen meine volle Unterstützung gewähren. Dabei muss man einen klaren und festen Standpunkt einnehmen, um die Hunde und ihre Eigentümer zu verteidigen. Man muss alle notwendigen Mittel nutzen, um Lobbyarbeit zu verrichten, damit unsere Hunde vor ungerechten Gesetzen ohne Grundlage geschützt werden.

Andererseits nimmt das Interesse an kynologischen Aktivitäten überall auf der Welt zu. Das gibt der FCI die Gelegenheit, ihre Präsenz auszuweiten. Dieses zunehmende Interesse zeigt sich auch im steigenden Augenmerk für das Wohlergehen der Hunde – was unser wichtigstes Anliegen sein sollte.


Was sind Ihre Hauptanliegen für die FCI?

Mein Arbeitsplan stützt sich auf das Gemeinwohl, die Kommunikation und die Teamarbeit. Mein Plan lässt sich in drei Hauptkategorien zusammenfassen:

  • Modernisierung, Innovation und die Stärkung der Verantwortung,
  • die Rechte der Hunde und ihrer Eigentümer,
  • ein weiteres Wachstum stimulieren.

Für meine Arbeit der nächsten beiden Jahre in der FCI sind dies die drei Hauptleitlinien. Diese Arbeitsbereiche sichern die Zukunft der FCI und befähigen sie, sich neuen und aufregenden Herausforderungen zu stellen.


Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie der Hundewelt mitteilen möchten?

Für Hundefreunde ist der Zusammenhalt untereinander wichtig. Und die FCI bietet den Hundefreunden dazu die beste Grundlage. Als Präsident der FCI möchte ich unsere Arbeit so beeinflussen, dass überall die gute Gesundheit der Hunde gewährleistet und Misshandlungen von Hunden verhindert werden.

Ich möchte ebenfalls unsere globale Präsenz erhöhen. Wir müssen unsere Website optimieren und sie in Bezug auf die Hunde zu einer internationalen Referenz für historische, wissenschaftliche und soziale Themen machen.


Und welche Botschaft möchten Sie insbesondere den nationalen kynologischen Organisationen mitgeben?

Unsere nationalen kynologischen Organisationen sind das Herz der FCI. Sie sind das wichtigste Element für den Erfolg unseres Verbandes. Als Präsident einer kynologischen Nationalorganisation verstehe ich deren Erwartungen gegenüber der FCI voll und ganz. Und als solcher möchte ich die direkte Kommunikation mit den kynologischen Nationalorganisationen lebendig erhalten. Ich möchte ebenfalls unsere Mitglieder stärken und unterstützen, damit sie ihre Organisationen festigen. Ich möchte ihrem Ringen auf nationaler Ebene Verständnis entgegenbringen und sie darin unterstützen.


Vielen Dank, Herr de Santiago!


Interview von Marie Luna Durán